Raus aus Berlin und aufs Land ziehen? Der Guide vom Umzug aufs Land!

Wohnen Sie zur Miete in Berlin und träumen vom Eigenheim? Oder möchten Sie Ihren Ruhestand fernab des hektischen Großstadttrubels genießen?

Der Wunsch nach einem ruhigen, naturnahem Leben und auch die explodierenden Preise für Immobilien in der Metropole lassen sich immer mehr Menschen die Frage stellen: “Soll ich von Berlin aufs Land ziehen?”

Als regionaler Immobilienmakler “Von der Elbe bis zur Ostsee” sehen wir zunehmend einen Bedarf in diesem Thema.

Viele Städter geben Ihre Wohnung bzw. ihr Haus in Berlin auf und sehnen sich nach Ruhe und auch natürlich günstigeren Preisen auf dem Land.

Der Zuzug ist vielerorts zu spüren.

Ob Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg oder die Ostsee – zahlreiche Familien ziehen mittlerweile in ruhigere Gegenden rund um Berlin.

Die Meinungen über das Leben auf dem Land sind vielfältig und reichen von persönlichen Vorlieben bis zu Vorurteilen.

Der Schritt, Berlin zu verlassen und aufs Land zu ziehen ist eine vielschichtige Entscheidung, die gut überlegt sein möchte.

Nicht mehr nur der Wunsch nach Entschleunigung und Natur lässt die Städter aus der Metropole abwandern, sondern auch die gestiegenen Lebenshaltungskosten.

Ländliche Regionen ermöglichen es noch Vielen, sich den Traum vom eigenen Heim leisten zu können. 

Sie planen, von der Stadt aufs Land zu ziehen? In unserem Artikel erläutern wir für Sie die Vor- und Nachteile des Lebens auf dem Land gegenüber dem Leben in der Stadt.

Wir geben Ihnen einen Überblick über die durchschnittlichen Quadratmeterpreise rund um Berlin und in weiteren Artikeln beleuchten wir die interessantesten Regionen, in denen die Preise noch erschwinglich sind.

Die wichtigsten Keyfacts in Kürze:

Urbanisierung vs. Abwanderung: Trotz Berlins Bevölkerungszuwachs steigt die Abwanderung ins ländliche Brandenburg, getrieben durch die Suche nach besserer Lebensqualität und erschwinglichem Wohnraum.

Kostenvorteil Brandenburg: Immobilien in Brandenburg sind günstiger als in Berlin, doch in gefragten Regionen wie Potsdam nähern sich die Preise dem Berliner Niveau.

Wohnpräferenzen: Der Trend zum Landleben wird durch den Wunsch nach Ruhe, Natur und Homeoffice-Möglichkeiten verstärkt.

Regionale Preisunterschiede: Während einige Gebiete um Berlin teurer werden, bieten abgelegene Regionen wie Ostprignitz-Ruppin und Elbe-Elster günstigere Alternativen.

Abwägen der Vor- und Nachteile: Der Umzug ins Umland verspricht mehr Raum und geringere Umweltbelastung, verlangt aber Kompromisse in Infrastruktur und beruflichen Chancen.

Daten und Fakten – Demografie Berlin

Im Jahr 2021 haben deutsche Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern einen signifikanten Bevölkerungsrückgang verzeichnet, was zuletzt in den 1990er-Jahren der Fall war.

Laut des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung ist die Abwanderung der Personen, die in kleinere Städte und ländliche Regionen umgezogen sind, im Vergleich zu 2019 um 1,8 Prozent gestiegen, während die Zuzüge um 5,4 Prozent zurückgegangen sind.

Immer mehr Menschen ziehen von der Stadt aufs Land, vor allem Familien mit Kindern und jüngere Altersgruppen.

Dies spiegelt die veränderten Wohnpräferenzen wider, die durch Wohnraumknappheit und steigende Immobilienkosten in den großen Städten beeinflusst werden.

Am 31.12.2022 verzeichnete Berlin einen Bevölkerungsstand von 3.755.251 Menschen, was einen Anstieg um 77.779 Personen oder 2,1 Prozent im Vergleich zu 2021 bedeutet.

Der Bevölkerungsstand war zuletzt in den 1940er-Jahren so hoch. Hauptsächlich liegt der hohe Anstieg der Bevölkerungszahl an der Nettozuwanderung von 84.584 Personen.

Mehr als die Hälfte, sprich 46.432 Personen sind allein aus der Ukraine nach Berlin gezogen.

Die deutsche Bevölkerungszahl nahm ab, während die Anzahl der ausländischen Einwohner signifikant zunahm.

Trotz eines Geburtendefizits, bei dem in Berlin 2022 mehr Menschen starben als geboren wurden, wurde dies teilweise durch die höhere Geburtenrate unter der ausländischen Bevölkerung ausgeglichen.

Dieser demografische Wandel hat auch das Durchschnittsalter in Berlin gesenkt, was auf die jüngere Altersstruktur der zugewanderten Bevölkerung zurückzuführen ist.

(Quellen: Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB), Demografie-Portal des Bundes und der Länder)

Von der Stadt aufs Land ziehen – Die Vor- und Nachteile des Landlebens

Das Landleben lockt mit größerem Wohnraum zu geringeren Kosten, der Ruhe und der Nähe zur Natur.

Die Vorstellung, sich vom hektischen Alltagstrubel der Stadt zu lösen und in einer ruhigen, sauberen Umgebung zu leben, ist für viele ein Traum.

Jedoch bringt auch das Leben auf dem Land einige Herausforderungen mit sich, die eventuelle Umstellungen erfordern.

Dem gegenüber steht das Leben in der Metropole mit bester Infrastruktur, einem vielfältigen Kultur- und Freizeitangebot und weitreichenden Bildungs- und Karrierechancen.

Trotz dieser Vorteile hält auch das Stadtleben einige Herausforderungen bereit, wie beispielsweise höhere Lebenskosten, einen konstant hohen Geräuschpegel und eine gewisse Anonymität. 

Wer einen Umzug aufs Land plant, oder auch umgekehrt, sollte sich einen umfassenden Überblick über die Vor- und Nachteile beider Welten verschaffen.

Vorteile des Lebens außerhalb der Stadt

• Ruhe: Durch wesentlich weniger Verkehrs- und Umgebungslärm bietet das Leben im Umland einen weniger stressigen Alltag und einen wertvollen Rückzugsort zur Entspannung und Regeneration.
• Kosten: Die Immobilien- und Mietpreise im ländlichen Raum liegen deutlich unter denen, der Metropole. Ein Grund dafür ist, dass mehr Wohnraum vorhanden ist. Die niedrigeren Kosten erleichtern die Verwirklichung des Traums vom Eigenheim erheblich. Zudem sind die allgemeinen Lebenshaltungskosten wesentlich geringer.
• Investitionspotenzial: Im ländlichen Raum haben die Immobilien eine größere Chance der Wertsteigerung als in der Stadt.
• Natur: Im Gegensatz zu überfüllten Stadtparks oder Wäldern bietet das Land weitläufige Natur, die viel Raum für Entschleunigung bietet.
• Sauberkeit: Dank der niedrigeren Bevölkerungsdichte und dem begrenzten Verkehrsaufkommen sind Luft- und Umweltverschmutzung deutlich weniger als in der Metropole vorhanden. 
• Dorfgemeinschaft: Wenn man möchte, kann man von einer eng geknüpften, sozialen Gesellschaft profitieren. Die Anonymität der Großstadt ist hier kaum vorhanden und führt zu engeren, persönlicheren Beziehungen zwischen den Einwohnern.
• mehr Lebensraum und Lebensqualität: Durch mehr persönlichen Freiraum und weniger Umweltbelastung kann die Zufriedenheit steigen.
• Nachhaltigkeit: Auf dem Land ist es einfacher, ein nachhaltiges Leben zu führen, etwa durch den direkten Bezug lokaler Produkte, was die Umwelt weniger belastet.
• Sicherheit: Kinder beispielsweise können in einer sicheren Umgebung aufwachsen, in der sie frei spielen und die Natur erkunden können.

Herausforderungen des Landlebens

• Infrastruktur: Im Vergleich zu Berlin ist das Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln begrenzt. Busse fahren nicht 10-minütig an das gewünschte Ziel. Teilweise fehlt die Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz komplett, was ein eigenes Fahrzeug oder gute Organisation unerlässlich macht.
• Gesellschaft: Die Eingliederung in eine feste Gemeinschaft erfordert manchmal ein wenig Aufwand und Geduld, öffnet jedoch auch die Tür zu tieferen, zwischenmenschlichen Beziehungen.
• Dienstleistungsangebot: Die Grundversorgung kann sich teilweise umständlicher als in der Stadt gestalten, da das nächste Lebensmittelgeschäft einige Kilometer entfernt sein kann. Auch ist eine breite Auswahl von Dienstleistungen nicht so leicht zugänglich wie in Berlin.
• Bildung: meist sind nicht alle Schulen vor Ort und die Eltern müssen es in Kauf nehmen, dass ihre Kinder den Schulbus nutzen.
• Arbeitsplätze: es herrscht ein begrenztes Angebot an Arbeitsplätzen, was die beruflichen Möglichkeiten einschränken kann, aber auch völlig neue Perspektiven, wie beispielsweise das digitale Arbeiten von Zuhause aus oder die Selbstständigkeit, eröffnen kann.
• Freizeit: Das Freizeitangebot ist deutlich eingeschränkter. Das fehlende Überangebot kann aber auch die Entwicklung von neuen Hobbys und Interessen fördern.

Die Vor- und Nachteile der Großstadt

Die Vorteile

• Infrastruktur: Die Straßen und das öffentliche Verkehrsnetz sind weitreichend und dicht ausgebaut. Sämtliche Läden des täglichen Bedarfs, sowie Kultur- und Bildungsangebote, sind überwiegend in der nächsten Umgebung.
• Einkaufsmöglichkeiten: In der Stadt herrscht eine breite Auswahl an sämtlichen Fachgeschäften ohne lange Fahrtzeit.
• Schulen/Universitäten: Von Grundschulen bis hin zu Hochschulen, in der Metropole sind alle Bildungsstätten mehrfach vorhanden und leicht zugänglich.
• Freizeitangebot: Die Möglichkeiten der Freizeitaktivität in der Stadt sind fast unbegrenzt. Egal, ob Kultur, Sport, Bildung, Bars und Diskotheken, Gastronomie oder Konzerte. Sämtliche Angebote sind überall verfügbar und schnell, vor allem mit öffentlichen Verkehrsmitteln, erreichbar.
• Arbeitsplätze: Ein breiter Arbeitsmarkt bietet viele Karriere- und Anstellungsmöglichkeiten.
• Gesellschaft: Durch die Vielzahl an Menschen und sozialen Veranstaltungen ist es leicht, neue Kontakte zu knüpfen. Allerdings sind diese Beziehungen oftmals nur oberflächlich und auf Vergnügen ausgerichtet.

Die Nachteile

• Hohe Kosten: Je beliebter die Stadt ist, desto höher sind die Mietpreise oder auch die Kaufpreise für Immobilien. Auch die Lebenshaltungskosten sind höher in einer beliebten Stadt wie Berlin.
• Anonymität und soziale Distanz: Obwohl so viele Menschen auf dichtem Raum leben, kann man sich schnell in der Anonymität der Großstadt verlieren.
• Umwelt- und Lärmbelastung: Berlin leidet unter einer hohen Feinstaubbelastung und Lärm, was die Lebensqualität beeinträchtigen kann.
• Gefahren: Durch eine hohe Bewohnerdichte herrscht in Städten eine höhere Kriminalitätsrate als auf dem Land. Auch durch erhöhtes Verkehrsaufkommen und viele verschiedene Verkehrsteilnehmer sind Unfälle wahrscheinlicher.
• Lärm und Hektik: Die Großstadt schläft nie. Die Belastung durch die ständige Geräuschkulisse oder immer vorherrschendes Licht ist konstant.
• wenig Sauberkeit: Die hohe Bevölkerungsdichte und das geschäftige Treiben in der Großstadt führen oft zu Herausforderungen in der Sauberkeit, wie Straßenabfälle und überfüllte Mülltonnen, die das Stadtbild und die Lebensqualität beeinträchtigen können.
• Eingeschränkte Natur: Es gibt nur eine begrenzte Verfügbarkeit von natürlichen Erholungsräumen.

Durchschnittliche Quadratmeterpreise in Brandenburg – Welche Orte sind beliebt fürs Eigenheim?

Brandenburg gewinnt als Wohnort, besonders für Berliner, die Ruhe und Natur schätzen, an Beliebtheit. Die Corona Pandemie hat das Homeoffice attraktiv gemacht, wodurch die Distanz zum Arbeitsplatz an Bedeutung verlor und entferntere Gebiete rund um Berlin mehr Nachfrage erlebten.

Die Nachfrage nach Wohnraum in Brandenburg spiegelt sich in der Preisentwicklung wider, wobei Potsdam fast denselben Quadratmeterpreis erreicht wie Berlin.

Doch während in einigen Regionen die Preise steigen, bleiben entferntere Gebiete wie die Prignitz vergleichsweise günstig.

Diese Dynamik bietet sowohl Chancen als auch Herausforderungen für diejenigen, die in Brandenburgs vielfältigem Immobilienmarkt ein Eigenheim suchen.

Der durchschnittliche Quadratmeterpreis für Immobilien liegt in Gesamtbrandenburg bei 2.497 Euro. Die folgenden drei Landkreise liegen weit höher als der Durchschnitt für Brandenburg. (Stand April 2024)

Den im Durchschnitt höchsten Quadratmeterpreis in der Berliner Umgebung findet man in Potsdam. Hier liegt der Preis für Immobilien bei 4.899 Euro pro Quadratmeter. 

In Potsdam-Mittelmark liegt der Mittelwert bei 3.234 Euro pro Quadratmeter für Immobilien zum Kauf, dicht gefolgt vom Landkreis Oberhavel mit einem Durchschnittspreis von 3.145 €/m². 

Knapp über dem Landesdurchschnitt liegen die Kreise Dahme-Spreewald mit 2.880 €/m², Havelland mit 2.754 €/m², Teltow-Fläming mit 2.732 €/m² und Barnim mit durchschnittlichen 2.679 €/m² für Immobilien.

Brandenburg an der Havel, Märkisch-Oderland und der Oder-Spree-Kreis liegen im Landesdurchschnitt.

Die günstigsten Landkreise liegen nicht direkt-angrenzend an Berlin oder dem Speckgürtel der Metropole. Trotzdem ist man von den meisten Orten aus, verhältnismäßig schnell in Berlin.

Im Kreis Ostprignitz-Ruppin werden durchschnittlich 1.995 Euro pro Quadratmeter für Immobilien verlangt, gefolgt von der Uckermark mit einem Durchschnittspreis von 1.685 Euro.

Die niedrigsten Kaufpreise pro Quadratmeter findet man im Landkreis Elbe-Elster. Hier kosten Immobilien im Schnitt 1.126 Euro pro Quadratmeter.

Bitte beachten Sie, für unseren Vergleich haben wir die Angebotszahlen des Immobilienportals Immowelt.de verwendet.

Raus aus Berlin – Aktuell gefragte Gegenden rund um Berlin (wird aktualisiert)

Raus aus Berlin – Auf in die Prignitz

Jetzt zu unserem Artikel:

Umzug aufs Land – Fazit

Die Entscheidung zwischen Stadt- und Landleben hängt von persönlichen Präferenzen ab. Durch verbesserte Urbanisierung sind Kompromisse auf dem Land geringer geworden.

Die Beliebtheit des Homeoffice seit der Corona-Pandemie ermöglicht flexibles Arbeiten, unabhängig vom Standort.

Viele ziehen aufgrund der gestiegenen Immobilienpreise in Berlin und dem Wunsch nach einem ruhigen, naturnahen Umfeld ins Brandenburger Umland, wo oft eine bessere Lebensqualität und erschwingliche Immobilien zu finden sind.